Manchmal, wenn es besonders hektisch war oder noch ist, macht es am meisten Spaß, Dinge von Grund auf und langsam anzugehen. Ein guter Ausgleich ist das Bearbeiten von Wolle, die frisch vom Schaf kommt. Erst wird sie gewaschen, das ist jetzt weniger schön, ich mache das meist komplett, weil ich den Geruch der Wolle ziemlich intensiv finde und ihn selbst im Keller nicht mag. Eine erste Wäsche im Garten in einem großen Bottich entfernt den strengen Geruch und eine Menge Stroh und Dreck. (Das erste Waschwasser ist übrigens als Dünger gut geeignet). Ich wasche dann in einem zweiten Waschgang kurz mit Wollwaschmittel und spüle mit klarem Wasser aus. Dann kommt die Wolle kurz in einem Kissenbezug in die Waschmaschine und wird einige Minuten geschleudert. Auf einem Wäscheständer im Garten breite ich auf einem Laken die Wolle aus, damit sie trocknet. So sieht sie jetzt aus:
Nun fängt die Bearbeitung an, die Wolle wird gekämmt, das hat dann schon was mit Entspannung zu tun, nach und nach werden die kurzen Fasern und der restliche Dreck aus der Wolle herausgekämmt und dann durch ein kleines Loch gezogen. So entsteht der Kammzug, der nun schon um einiges besser aussieht als das Ausgangsprodukt:
Aus diesem Kammzug wird dann das Garn gesponnen, das sieht dann in diesem Fall so aus:
Und damit man einen guten Eindruck bekommt, wie das Garn verstrickt aussieht, habe ich einen kleinen Probelappen gestrickt, und ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden:
Das alles dauert natürlich relativ lang, und bis man eine ordentliche Menge Garn zusammen gesponnen hat, braucht man Geduld. Aber es macht Spaß. Und wenn man dann aus seinem selbstbearbeiteten Garn ein fertiges Strickstück in den Händen hält, ist das eine ganz besonders große Freude. Aber bis dahin muss ich noch einiges kämmen….
Spinnvergnügen
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